Herkunft und Geschichtliches
Ursprünglich waren Pudel Jagdhunde, spezialisiert auf die Wasserjagd, daher das charakteristische Haarkleid. Der Name kommt vom alt-deutschen puddeln und bedeutet im Wasser planschen. Es wird gesagt, er hätte in seiner Geschichte sogar auch als Hütehund gedient, was aber nicht bewiesen ist. Im Laufe der Domestikation verlor der Pudel seine jagdlichen Fähigkeiten und wird heute als besonders intelligenter Familienhund geschätzt.
Lange war unter Franzosen und Deutschen Zuchtvereinen strittig, in welchem Land der Ursprung des Pudels war. 1936 konnte sich die beiden Zuchtverbände einigen, indem Deutschland verzichtete. Seither ist Frankreich das offizielle Heimatland dieser Rasse.
Beschreibung
Das Fell eines Pudels ist fein, wollig, dicht und gekräuselt. Es fühlt sich fest an und unterliegt keinem Fellwechsel. Die Farben sind: einfarbig weiß, schwarz, apricot, braun und grau bzw. silber. Inzwischen werden Pudel, vor allem Zwerg- und Kleinpudel, auch in schwarz-weiß bzw. seltener in braun-weiß gescheckt gezüchtet. Diese Farbvariante nennt sich „Harlekin“. Eine weitere Farbvariante ist „black and tan“, auch als „schwarz-marken“ bezeichnet, es gibt aber auch die Farbe Rot (die aber nicht vom VDI anerkannt ist). Das Fell des Schnürenpudels (Abgestorbene Haare, die im Fell stecken bleiben) dreht sich nach einiger Zeit zusammen und bildet damit seine typischen Schnüre, die mindestens 20 cm lang sind. Die Tatsache, dass er nicht haart, erleichtert die Haltung. Die vier Pudelvarianten unterscheiden sich nur in der Größe und nicht im Erscheinungsbild. Sie sind quadratisch gebaut und bewegen sich sehr stolz. Ihr Rücken ist kurz und ihr Brustkorb lang. Ihr Gang wirkt fast tänzerisch und ist sehr elegant. Die Schnauze ist gerade und lang und zudem besitzt der Pudel lange und breite Schlappohren, die dicht am Gesicht hängen. Die leicht schräg gestellten Augen sind schwarz oder dunkelbraun, die Nase ist schwarz. Braune Exemplare verfügen jedoch über bernsteinfarbene Augen und eine braune Nase. Die Rute sitzt hoch und wird gerade und aufrecht getragen.
Groß- oder Königspudel: 45-60 cm, ideal 60 cm ± 2 cm, 20–30 kg
Kleinpudel: 35–45 cm, um 15 kg
Zwergpudel: 28–35 cm, um 6 kg
Toypudel: ideal sind 25 cm, aber auf jeden Fall unter 28 cm, bis 5 kg
Wesen
Pudel sind intelligente Hunde, sehr lebendig, verspielt, lernwillig, kinderlieb, sportiv, sehr wachsam. Großpudel sind gute Wächter und beschützen ihre Familie und deren Eigentum. Dabei sind sie nicht aggressiv, sondern aufgeschlossen, umgänglich und umkompliziert mit Kindern. Der Jagdtrieb, gerade beim Großpudel, sollte auf keinen Fall unterschätzt werden. Mit konsequenter Führung und richtiger Ausbildung können jedoch solche Triebe in richtige Bahnen gelenkt werden. (Dies muss aber im Welpenalter geschehen). Ein großes Plus der kleineren Pudelrassen sind das hohe zu erwartende Alter und die Stabilität, mit der sie Krankheiten bewältigen, das gilt vor Allem für den schwarzen Zwergpudel.
Verwendung
Der Groß- und Königspudel wird oft unterschätzt. Er ist in jeder Sparte des Hundesports einsetzbar. Königspudel werden als Blinden-, Katastrophen- oder sogar als Schutzhunde ausgebildet.
Pflege
Da diese Hunde nicht haaren, müssen sie regelmäßig, alle sechs bis acht Wochen, geschoren werden. Sie müssen zudem regelmäßig gebürstet werden, damit das Fell nicht verfilzt. Da der Pudel nicht haart, ist er für Tierhaarallergiker geeignet, die auf Hundehaar ansprechen. Eine seltene Variante ist der Schnürenpudel. Das Fell wird nicht getrimmt und nicht gebürstet, die dabei entstehende Verfilzung ist erwünscht. Als einzige Pflegemaßnahme werden die verfilzten Haare in schmale Streifen gerissen, eine Länge von 20 cm und mehr wird angestrebt. Die drei zugelassenen Ausstellungsschuren sind: Die Modeschur (Karakulschur), die Löwenschur (Standardschur) und die englische Schur.
Bewegung
Vor allem der Königspudel hat einiges an Bewegung nötig. Ob schwimmen, apportieren, Ball spielen, Gehorsamkeits- oder Geschicklichkeitsübungen, der Pudel ist für alles zu begeistern.